REK – Regionales Entwicklungskonzept im Obereichsfeld

Kommunale Arbeitsgemeinschaft (KAG) Obereichsfeld gegründet

Wachsende Herausforderungen belasten die Funktionsfähigkeit der Kommunen immer mehr. Weniger Bürger, knappe Finanzen und stetig steigende Anforderungen verringern die Handlungs- und Gestaltungsmöglichkeiten insbesondere der kleineren und mittleren Städte. Eine Möglichkeit, die Leistungsfähigkeit dauerhaft zu stärken, bietet der Ausbau der Zusammenarbeit benachbarter Kommunen. Das jedenfalls haben sich die drei größten Städte des Eichsfeldes vorgenommen. Am 10. März 2023 gründeten die Stadt Heilbad Heiligenstadt, die Stadt Leinefelde-Worbis und die Stadt Dingelstädt die Kommunale Arbeitsgemeinschaft (KAG) „Obereichsfeld“. Am 26. April 2023 fand die konstituierende Sitzung des Rates der Bürgermeister, dem Entscheidungsgremium in der Kooperation, statt.

Damit ist im Nordwesten Thüringens ein kommunaler Kooperationsraum entstanden, in dem zur Jahresmitte 2022 über 44.000 Einwohner lebten. Durch bereits zum Jahreswechsel 2022/2023 vollzogene und in Vorbereitung befindliche kommunale Neugliederungen wird der Kooperationsraum „Obereichsfeld“ bis Anfang 2024 sogar auf annähernd 50.000 Einwohner anwachsen. Zudem bildet dieser Kooperationsraum das wichtigste Wirtschaftszentrum mit den meisten Arbeitsplätzen im Nordwesten Thüringens.

Konkreter Anlass für die Gründung der KAG waren die kommunalen Neugliederungen in den vergangenen Jahren einerseits sowie die Absicht der Landesregierung, durch Teilfortschreibung des Landesentwicklungsprogramms auch die mittelzentralen Funktionsräume in Thüringen neu zu gliedern. Durch das Bündeln vorhandener Potenziale, die Vermeidung konkurrierender Entwicklungen und eine gemeinsame Profilierung und Positionierung sollen kommunale Aufgaben auch weiterhin effektiv und bürgernah wahrgenommen werden. Zudem ist für die drei Städte wichtig, dass durch diese interkommunale Kooperation möglich wird, auf der Grundlage der kommunalen Selbstverwaltung die derzeitige zentralörtliche Bedeutung der drei Städte nicht nur zu erhalten, sondern auch auszubauen.

Bereits im letzten Jahr hatte die Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen gemeinsam mit der Wirtschaftsfördergesellschaft Ostthüringen ein Regionales Entwicklungskonzept für den Kooperationsraum „Obereichsfeld“ ausgearbeitet (→ HIER geht’s zum Konzept). Aus dem im Januar 2023 vorgelegten Regionale Entwicklungskonzept geht hervor, dass der Raum um die Städte Leinefelde-Worbis, Heilbad Heiligenstadt und Dingelstädt im Vergleich mit anderen mittelzentralen Funktionsräumen in Thüringen perspektivisch durchaus die Funktionen eines Mittelzentrums mit Teilfunktionen eines Oberzentrums ausfüllen kann. Durch die Gründung der KAG „Obereichsfeld“ wird eine leistungsstarke Organisationsstruktur geschaffen, die eine zügige Umsetzung der Schlüsselmaßnahmen ermöglicht, die zur dauerhaften Wahrnehmung dieser zentralörtlichen Funktion notwendig sind.


(v.l.n.r.:
Jana Feustel (Landesentwicklungsgtesellschaft Thüringen mbH),
Thomas Spielmann (Bürgermeister Stadt Heilbad Heiligenstadt)
Andreas Fernkorn (Bürgermeister Stadt Dingelstädt)
Christian Zwingmann (Bürgermeister  Stadt Leinefelde)
Jürgen Kepke (Wirtschaftsfördergesellschaft Ostthüringen mbH))